Verträge sind die Grundlage jedes Managed Service Providers (MSP) -Geschäfts und gewährleisten klare Servicedefinitionen, Rechenschaftspflicht und Risikominderung. In dieser aufschlussreichen Sitzung stellt Robert Scholderer, CEO der Scholderer GmbH, Expertenstrategien zur Strukturierung von MSP-Verträgen vor, um Risiken zu minimieren, Verhandlungen zu beschleunigen und eine hohe Servicequalität aufrechtzuerhalten.
Verträge definieren die erbrachten Dienstleistungen, legen Verantwortlichkeiten fest und stellen sicher, dass die Servicequalität messbar ist. Schlecht strukturierte Verträge können zu Ineffizienzen, Kundenunzufriedenheit und im schlimmsten Fall zu finanziellen Verlusten führen.
Also, was macht einen guten Vertrag aus? Die Antwort liegt in einer klaren Strukturierung, modularen Ansätzen und einer klar definierten Aufgabenverteilung.
Es gibt verschiedene Vertragsmodelle, die jeweils ein unterschiedliches Maß an Effizienz und Flexibilität aufweisen. Hier finden Sie einen Überblick über die gängigsten Modelle mit ihren Vor- und Nachteilen.
Dies ist ein einziger, umfassender Vertrag, der alle Dienstleistungen und Vereinbarungen umfasst. Der Hauptnachteil besteht darin, dass sich jede notwendige Änderung auf den gesamten Vertrag auswirkt, wodurch Aktualisierungen langsam und umständlich werden.
Dies ist eine verbesserte Version des monolithischen Vertrags. Während grundlegende Vereinbarungen in einem zentralen Dokument gespeichert werden, werden variable Elemente wie Preisgestaltung oder Personalzuweisungen in separaten Anhängen gespeichert. Dies ermöglicht Änderungen, ohne dass der gesamte Vertrag neu geschrieben werden muss.
Eine Rahmenvereinbarung auf hoher Ebene definiert die allgemeinen Bedingungen, und je nach Kundenbedürfnissen können separate Servicemodule hinzugefügt werden. Dieser Ansatz bietet Flexibilität, ist aber auch mit Herausforderungen verbunden, da jedes Modul unabhängig stabil und mit anderen kompatibel sein muss.
Ein Rahmenvertrag enthält allgemeine, übergreifende Vorschriften, während spezifische Dienstleistungen in separaten Service Level Agreements (SLAs) detailliert beschrieben werden. Diese Methode kombiniert die Vorteile der Modularität mit der zentralen Steuerung und ist besonders effizient für größere MSPs mit mehreren Kunden.
Ein häufiges Problem bei Serviceverträgen ist die unklare Abgrenzung der Zuständigkeiten. Eine bewährte Methode ist die RACI-Matrix:
Durch eine klare Definition der Verantwortlichkeiten können Missverständnisse vermieden werden, und die Rechenschaftspflicht wird ordnungsgemäß dokumentiert.2. Strukturierte VertragsbestandteileStatt langer, komplexer Vertragstexte empfiehlt es sich, Vertragselemente in klare Abschnitte zu unterteilen:
3. Digitale Verträge und intelligente VerträgeDie Zukunft des Vertragsmanagements liegt in digitalen Systemen. Intelligente Verträge ermöglichen automatisierte Prozesse und digitale Signaturen und ermöglichen so eine schnellere Vertragsausführung und Aktualisierung.
Strafen sind vertraglich vereinbarte Bußgelder, die anfallen, wenn das Serviceniveau nicht eingehalten wird. Zu strenge Strafklauseln können für MSPs jedoch riskant sein. Anstatt willkürliche Strafen zu akzeptieren, gibt es intelligentere Möglichkeiten, sie zu gestalten:
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen bleiben die Strafen fair, schützen den MSP und sorgen gleichzeitig für eine hohe Servicequalität.
Ein gut strukturierter Vertrag ist mehr als nur ein rechtlicher Schutz — er ist ein strategisches Instrument zur Optimierung der Servicequalität, zur Reduzierung von Risiken und zur Sicherstellung einer effizienten Zusammenarbeit mit Kunden.
Wenn Sie diese Prinzipien befolgen, können Verträge zu einem Wettbewerbsvorteil werden und MSPs helfen, langfristige, stabile Kundenbeziehungen aufzubauen.